Sicherheitspartnerschaft zwischen Handwerk und Polizei
Aktuelles vom 11.09.18
Einbruchdiebstahl schon beim Hausbau vorbeugen - Infoblatt der Polizei ab sofort zu jeder Baugenehmigung
Nordhorn. Die Bauordnungsämter der Stadt Nordhorn und des Landkreises Grafschaft Bentheim legen ab sofort jeder erteilten Baugenehmigung einen Informationsflyer der Polizei zum Thema Einbruchschutz bei. Unter dem Titel „Sicheres Wohnen ist planbar“ wollen der Kriminalpräventive Rat der Stadt Nordhorn, die Polizei und die Kreishandwerkerschaft gemeinsam mit den Bauordnungsämtern für bauliche Einbruchschutzmaßnahmen sensibilisieren.
„Die Einbruchkriminalität ist in der Grafschaft Bentheim im Jahr 2017 zurückgegangen“, weiß Polizeioberkommissar Uwe van der Heiden. Bei der Polizeiinspektion Emsland-Grafschaft Bentheim ist er für das Thema Kriminalprävention zuständig. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung sei es ratsam, die eigenen vier Wände vorbeugend gegen Einbruch abzusichern: „Die von einem Einbruch betroffenen Personen sind häufig nicht nur materiell geschädigt, sondern auch psychisch angegriffen, da jemand in ihr privatestes Umfeld eingedrungen ist“, so van der Heiden. Bei der Untersuchung von Einbruchsdelikten falle ihm immer wieder auf, dass es den Einbrechern mitunter sehr leicht gemacht wird: „Auch in relativ neuen oder in jüngerer Zeit renovierten Wohnungen sind meistens keine Vorkehrungen im Sinne eines modernen Einbruchschutzes erfolgt.“
In einer Sitzung des Kriminalpräventiven Rates der Stadt Nordhorn (KPR) brachte van der Heiden das Thema schließlich auf den Tisch. Sein Vorschlag, über die Bauordnungsämter für das Thema zu sensibilisieren, wurde sofort positiv aufgenommen. Schnell erfolgten die nötigen Absprachen mit den zuständigen Abteilungsleitungen. Die Kreishandwerkerschaft Grafschaft Bentheim, mit der die Kriminalprävention der Polizei seit rund zehn Jahren kooperiert, übernahm die Kosten für die Gestaltung und den Druck eines entsprechenden Info-Flyers. Seit Anfang September liegt nun jedem Baugenehmigungsschreiben der Stadt Nordhorn und des Landkreises Grafschaft Bentheim ein solches Flugblatt bei.
„Mit diesem vergleichsweise kleinen Projekt erreichen wir direkt die Zielgruppe, nämlich die Bauherren und Architekten. Ihnen wollen wir einen Denkanstoß geben, damit Einbrecher sich in Zukunft an Grafschafter Häusern die Zähne ausbeißen“, so van der Heiden.
Der KPR ist ein von der Stadt Nordhorn einberufenes Gremium, das aus Mitgliedern von Rat, Verwaltung, Polizei sowie von verschiedenen gesellschaftlichen Organisationen besteht. Seine Aufgabe ist es, Ideen und Konzepte zu entwickeln sowie Aktionen durchzuführen oder zu unterstützen, um einer Zunahme der Kriminalität in Nordhorn vorzubeugen.
Bildunterschrift:
Das Foto zeigt (von links nach rechts): Ordnungsamtsleiter Stephan Semper vom Kriminalpräventiven Rat, Polizeioberrätin Dr. Hannah Timmer, Leiterin des Polizeikommissariats Nordhorn, Polizeioberkommissar Uwe van der Heiden vom Präventionsteam der Polizeiinspektion Emsland-Grafschaft Bentheim und Sascha Wittrock, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Grafschaft Bentheim.
Quelle: Pressemitteilung der Stadt Nordhorn vom 06.09.2018
Aktuelles vom 04.07.13
Die Zahl der Wohnungseinbrüche in der Region hat in den vergangenen Jahren enorm zugenommen. Das hat die Polizei vorgestern in Lingen berichtet. Gemeinsam mit dem Handwerk in der Grafschaft und im Emsland wirbt sie für einen besseren Schutz vor Einbrechern. In der Grafschaft gibt es bisher fünf Tischlereien, die von der Polizei geschult wurden.
Lingen/Nordhorn. Für einen Einbruch in ein Haus braucht es meist nicht mehr als ein wenig Geschick. Das hat Sascha Wittrock, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft in der Grafschaft Bentheim, herausgefunden, als er sich eines Tages versehentlich selbst ausgeschlossen hatte und dann über ein gekipptes Fenster hinterm Haus wieder in die eigenen vier Wände einsteigen konnte. „Das ging ganz schnell“, berichtete er gestern im Haus des Handwerks in Lingen.
Karl-Heinz Brüggemann, Leiter der Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim, konnte Wittrock nur zustimmen. „Ein Einbruch ist oft eine Sache von Sekunden“, erklärte er. Vor allem Fenster und Türen im hinteren Teil eines Hauses, gerne umgeben von einem üppig bewachsenen Garten, machten es den Tätern sehr einfach. Und in den Sommerferien hätten Einbrecher ohnehin Hochkonjunktur, weil viele Häuser wegen Reisen leer stünden.
Eingebrochen werde aber nicht nur während der Urlaubszeit, betonte Brüggemann. Auch im Herbst und Winter häuften sich die Meldungen, vor allem zu Tageseinbrüchen. „Wir haben im Vergleich zu den Vorjahren einen deutlichen Anstieg an Wohnungseinbrüchen – das macht uns schon große Sorgen“, sagte er. 2010 habe es in beiden Landkreisen 440 Einbrüche gegeben, 2011 waren es schon 584 und im vergangenen Jahr 667. Die Aufklärungsquote liege im Bereich seiner Inspektion bei 28 Prozent berichtete Brüggemann – besonders toll sei das nicht gerade, räumte er unumwunden ein.
In der Grafschaft haben Einbrecher 2010 insgesamt 106 Wohnungen aufgesucht, 2011 verzeichnete die Polizei im Landkreis 148 Einbrüche, im vergangenen Jahr sank die Zahl leicht auf 139 Straftaten. Die Chance, von der Polizei erwischt zu werden, liegt in der Grafschaft bei gerade mal 17 Prozent – und damit nur knapp über dem Bundesdurchschnitt. Bei jedem Einbruch entstehe im Mittel ein Sachschaden von 2800 Euro, ergänzte Polizeisprecher Achim van Remmerden – summiert sei dies für die Grafschaft und das Emsland mit 1,9 Millionen Euro in 2012 „ein ganz beträchtlicher Schaden“, sagte Brüggemann.
Um Einbrechern das Leben so schwer wie möglich zu machen, sucht die Polizei seit einigen Jahren den Kontakt zum Handwerk in der Region. Sie bietet Unternehmen, die in der Baubranche tätig sind, eine Schulung an, um ihre Kunden beim Einbruchsschutz entsprechend beraten zu können. In der Grafschaft gebe es bislang fünf Betriebe, die sich dafür zertifiziert hätten, berichtete Wittrock. Eine Liste mit den Tischlereien ist – als Flyer und im Internet – bei der Polizei und der Kreishandwerkerschaft erhältlich.
Bei den Einbrechern unterscheidet die Polizei zwischen zwei Gruppen. Zum einen gebe es organisierte Banden, die häufig aus den Niederlanden kommen und osteuropäische Wurzeln haben. Sie spähen ganze Siedlungen mit viel Geduld aus und steigen in Häuser ein, die eine gute Verkehrsanbindung haben. Und dann gibt es noch Einbrecher, denen es nur auf Schnelligkeit ankommt. Bei diesen Beschaffungskriminellen handelt es sich zum Beispiel um Drogenabhängige, die ihre Beute fix in Geld umsetzen wollen. Wie ein gekipptes Fenster mit einem Schraubenzieher im Handumdrehen zu öffnen ist, wissen allerdings beide Gruppen nur zu gut.
Bildunterschrift:
(von links) Karl-Heinz Brüggemann (Leitender Polizeidirektor), Dieter Rothlübbers (Präventionsteam Polizei), Sascha Wittrock (Kreishandwerkerschaft Grafschaft Bentheim) und Horst Hagemann (Kreishandwerkerschaft Emsland Mitte-Süd)
Quelle: www.gn-online.de v. 03.07.13
Bild: Grafschafter Nachrichten GmbH & Co. KG
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Grafschafter Nachrichten GmbH & Co.KG
Aktuelles vom 04.12.08
Die Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim und die Kreishandwerkerschaft Grafschaft Bentheim gehen einen neuen Weg im Bereich der Kriminalprävention. Am Montag, 01. Dezember 2008, unterzeichneten der Leitende Polizeidirektor Karl-Heinz Brüggemann (Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim) und Kreishandwerksmeister Franz- Dieter Gussek sowie Geschäftsführer Wolfgang Wolf (beide Kreishandwerkerschaft Grafschaft Bentheim) einen entsprechenden Kooperationsvertrag für die Grafschaft Bentheim. „Wir freuen uns, dass wir jetzt auch in der Grafschaft Bentheim diesen neuen Weg bei der Einbruchsprävention einschlagen können“, erklärte Brüggemann nach der Unterzeichnung der Sicherheitspartnerschaft.
Nachdem im Mai 2008 eine Sicherheitspartnerschaft im südlichen Emsland unterzeichnet worden war, werden Bauherren nun auch in der Grafschaft Bentheim systematisch und bedarfsgerecht bereits bei der Hausplanung mit wichtigen Informationen und geeigneten Bauelementen zu ihrer Sicherheit gezielt versorgt. Qualifizierte Tischlereibetriebe mit dem Schwerpunkt Fenster- und Türenbau beraten im Sinne der Polizei zur Einbruchsprävention sowie zum Brandschutz und verpflichten sich zu einheitlichen Mindeststandards.
Das Konzept der Kriminalprävention sieht vor, dass Mitarbeiter von Tischlerbetrieben und anderen Gewerken in einem ersten Schritt an einer zweitägigen Grundschulung für Nachrüstungen von Alt- und Umbauten (Fenster, Türen, pp.) teilnehmen. Bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen werden sie in die Errichterliste des Landeskriminalamtes Niedersachsen aufgenommen und von der Polizei empfohlen. In einem zweiten Schritt erfolgt eine aufbauende Schulung, deren Ziel es ist, die Unternehmen speziell auf die Anforderungen zur Einbruchsprävention im Neubaubereich vorzubereiten. Die Betriebe erhalten nach der ergänzenden Schulung, die durch die Kreishandwerkerschaft Grafschaft Bentheim angeboten werden, eine Urkunde und werden in einer speziellen Errichterliste der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim aufgenommen.
Bildunterschrift:
(von links) Polizeihauptkommissar Klaus Hackmann (Präventionsteam der Polizeiinspektion), Kriminaloberrat Heinz Defayay (Leiter Polizeikommissariat Nordhorn), Wolfgang Wolf (Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Grafschaft Bentheim), Franz-Dieter Gussek (Kreishandwerksmeister) und den Leitenden Polizeidirektor Karl-Heinz Brüggemann (Leiter der Polizeiinspektion)
Hier finden Sie die aktuelle Errichterliste der Polizei Niedersachsen (für das gesamte Niedersachsen).
Hier finden Sie eine Übersicht der Mitgliedsunternehmen der Sicherheitspartnerschaft aus der Grafschaft Bentheim und dem Emsland.
Hier finden Sie den aktuellen Flyer "Sicheres Wohnen ist planbar!".
Hier finden Sie eine Übersicht der Mitgliedsunternehmen der Sicherheitspartnerschaft aus der Grafschaft Bentheim und dem Emsland.
Hier finden Sie den aktuellen Flyer "Sicheres Wohnen ist planbar!".