<
353 / 459
>
 
07.10.2013

Modernisierung in Lingen beginnt mit erstem Spatenstich

Lingen. Nach langer Vorbereitung war es nun soweit: Mit dem ersten offiziellen Spatenstich begannen die umfangreichen Modernisierungs- und Umbauarbeiten am Standort Lingen des Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) des Handwerks.


Insgesamt sechs Millionen Euro wird das BTZ in den nächsten Monaten investieren, um den Bildungsstandort Lingen nach 40 Jahren nicht nur gebäudetechnisch auf den neuesten Stand zu bringen, sondern auch modernen Lehr- und Lernerfordernissen Rechnung zu tragen.


Die Investitionen setzen sich zusammen aus einer Förderung des Bundes in Höhe von 2,3 Millionen Euro und einer Kostenbeteiligung des Landes über 1,2 Millionen Euro. Das BTZ selbst trägt einen Eigenanteil von 2,4 Millionen Euro. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka und Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt waren vor Kurzem extra angereist, um die Förderbescheide zu überreichen.

Neben einer umfangreichen energetischen Gebäudesanierung wird die Bauhalle, für die sich eine Sanierung nicht mehr lohnt, neu errichtet. Die Kfz-Lehrwerkstatt wird erweitert. „Wir schaffen zwei komplett getrennte Schulungsbereiche, um aus ganzen Klassenverbänden der Berufsschulen zwei Gruppen bilden zu können“, erläuterte Tilman Stürmer, Geschäftsführer des BTZ. Kreishandwerksmeister Gerd Hindriks betonte die Notwendigkeit des Ausbaus der Kfz-Werkstatt. „Als zentrale Lehrwerkstatt für die Region mittleres und südliches Emsland sowie Grafschaft Bentheim ist das BTZ u. a. zuständig für die überbetriebliche Ausbildung der Lehrlinge.“

Nicht nur in einem so innovationsstarken Bereich wie der Kfz-Branche seien optimale Lehr- und Lernbedingungen immens wichtig, so Hindriks weiter. Sie seien mit Garant für eine sehr gute Ausbildungsqualität. Das BTZ biete aber auch mit seinen speziellen Kursen für z. B. Kfz-Servicetechniker oder Kfz-Meister gerade jungen Gesellen beste Fortbildungsmöglichkeiten, was sich nach der Modernisierung sicher noch weiter verbessern werde, zeigte sich der Grafschafter Kreishandwerksmeister überzeugt.

Die Bereiche Metallwerkstatt und Schweißen werden laut Stürmer deutlicher voneinander getrennt und auch der Malerbereich erhalte einen Schulungsraum in unmittelbarer Werkstattnähe. Alle Werkstätten bekämen mehr Tageslicht.

„Die Schulungsräume werden zukünftig flexibler nutzbar und auf dem neuesten technischen Stand sein“, so der Geschäftsführer. Auf die erweiterte Kfz-Werkstatt werde ein neues Stockwerk für die Verwaltung gesetzt, die zurzeit noch an verschiedenen Standorten arbeite. Für eine Übergangszeit sind die BTZ-Werkstätten in angemieteten Räumen im Lingener Industriegebiet Am Sender untergebracht (Adresse: Am Alten Flugplatz 14, 49811 Lingen).

Die offizielle Einweihung der neuen Räumlichkeiten ist für den 20. Juni 2014 geplant. Dieser „ambitionierte Zeitplan“ sei nur möglich, weil alle Werkstätten mit insgesamt etwa 3000 Quadratmetern ausgelagert worden seien, so Dr. Heinz-Gert Schlenkermann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HWK) Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim. „Und weil der Winter in diesem Jahr ausfällt“, wie Peter Voss, Präsident der HWK, mit einem Schmunzeln ergänzte.

Mit erwarteten 1,3 Millionen Teilnehmerstunden bei den Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen werde das BTZ in diesem Jahr einen neuen Spitzenwert aufweisen, teilte Geschäftsführer Stürmer den Ehrengästen mit. Damit gehöre das BTZ zu den größten Bildungsträgern der Region. „Unser Kapital sind unsere qualifizierten und motivierten Mitarbeiter“, lobte Stürmer und verwies auf die seit 2005 von knapp 50 auf jetzt 120 gestiegene Anzahl Festangestellter.

Lingens Erster Stadtrat Dr. Ralf Büring betonte, dass das BTZ eine feste Größe nicht nur in der Lingener Bildungslandschaft sei. „Gut qualifizierte Handwerker werden immer gebraucht.“

Bildunterschrift:
Mit Elan gingen die Ehrengäste an den ersten Spatenstich und gaben damit das Startsignal für eine umfassende Sanierung und Modernisierung des BTZ-Standortes Lingen.